Meine Schwiegermutter ist 91 Jahre und eine überaus fromme evangelische alte Dame. Solange sie konnte, war sie aktive Kirchengemeinderätin, ihr Leben dreht sich um Gott und die Kirche. Sie lebt allein in ihrer Wohnung und ist für ihr Alter noch ganz rüstig.
Neulich wandte sie sich um Hilfe an uns: Sie kam mit ihren Ausgaben nicht mehr zurecht.
Wir haben dann mal nachgerechnet:
Von ihren 900 € Rente gibt sie seit Jahren jeden Monat ca. 500 € an kirchliche Organisationen, an ihre örtliche Lukas-Kirchengemeinde ebenso wie an Waisenkinder in Übersee oder an die ihr ins Haus flatternden Spendenbriefe mit Überweisungsformular.
Hier sehen wir Bischöfin Käßmann in ihrer Dienstlimousine. Mit Chauffeur.
Ich werde meine Schwiegermutter demnächst wieder besuchen. Und ihr wohl erklären müssen, daß ihre gut gemeinten Spenden nicht in Haiti, nicht bei Waisenkindern oder mißhandelten Frauen, auch nicht in Afrikas Dschungel landen. Sie landen im Dschungel der evangelischen Kirche, die damit Chauffeure und dicke Limousinen finanziert.
Auch Bischöfe der katholischen Kirche lassen sich chauffieren. In Österreich haben sogar pensionierte Bischöfe Anspruch einen lebenslangen Anspruch darauf.
Vermutlich gibt es viele gutgläubige Christen, so wie meine Schwiegermutter.
Ich hoffe, sie geben ihr Geld künftig sinnvoller aus.
Und sparen sich auch noch die Kirchensteuer.