Sonne, Mond und Sterne…


Vor und nach St.Martin ist dieser mitsamt den Kitas, die St.-Martins-Umzüge veranstalten, ins Kreuzfeuer christlicher und islamischer Fundamentalisten geraten. Eine wie immer unheilvolle Rolle fällt den Gutmenschen zu, die – statt endlich säkular zu handeln, immer noch von Inter-Religiosität oder Multi-Reli schwafeln.

St.Martin ließe sich dabei eigentlich leicht mit allen Familien feiern, würfe man nur den religiösen Kitsch über Bord und retuschiere man den üblichen goldenen Heiligenschein weg. Was ja in Zeiten von Photo-Shop jede einigermaßen fitte Erzieherin managen könnte. Übrig bliebe für alle die Story eines Menschen hoch zu Rosse, der eine soziale Ader hat und jenseits der Zwänge von Hartz4 und dem dortigen unanständig wenig veranschlagten  Kleidergeld einem Hartzer, dem er zufällig begegnet, eine Mantelspende macht und das Teilen (Eigentum verpflichtet ja bekannterweise) noch nicht aus seinem Hirn verbannt hat.

Nun veranstalten ganz im Sinne von Multi-Reli-Kulti oder auch aufgrund der verschiedensten Patchwork-zusammengewürfelten Kinderscharen in den Kitas zunehmend weniger den Martins-Umzug, sondern stattdessen einen Laternenlauf. Prima, könnte man sagen, das Problem mit den Christen, Laoten, Buddhisten, Hindus und Muslims ist damit einigermaßen elegant auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht. Auch Kiddis von Hexen, Druiden, Ökos, Parkschützern und ähnlich wunderlichen Eltern können mit einer Laterne leben. Und auch den Kindern von Marx-und andern -isten solls ja nicht schaden, wenn ihnen ein Licht aufgeht.

Allerdings – so einer der berüchtigten rechten Blogger bei wordpress (Honigmann) steht damit das Ende des christlichen Abendlandes bevor. Honigmann wird – und das ist durchaus bemerkenswert, von Hunderttausenden Internet-Besuchern gelesen, was Rückschlüsse auf die Geisteshaltung vieler deutschsprachigen Usern zulässt. By the way – dort ist auch zu lesen, daß der Feminismus eine Erfindung des amerikanischen Kongresses ist(!)

Aber zurück zum Thema. Einer meiner Lieblingsidiotenblogs nennt sich SOS-Österreich und verspricht, „unsere Kultur, unsere Heimat und unsere Traditionen“ zu schützen. Und der berichtet, was passiert, wenn sich Pfaffen und Imame am St.Martinsfest beteiligen. Absehbar das Ergebnis:

„Kurz vor Beginn des eigentlichen Umzuges mit den Laternen unterbrach ein türkischstämmiger Familienvater diese Feier mit Gebetsversen in türkischer Sprache und zwar in einer Intensität, dass die Minderheit, nämlich die Eltern mit den österreichischen, dem christlichen Glauben angehörigen Kindern diese Feier verlassen und den Laternenumzug dann in Eigenregie durchgeführt haben, um ihren Kindern nicht die ganze Freude an diesem Fest zu verderben.“

Armes Österreich. Die wenigen verbleibenden deutschsprachigen Kinder im besagten Kindergarten haben im zarten Kindesalter schon bleibende frühkindliche Religionsschädigungen – zum Einen von ihren Eltern und dann, weil sie zwangsweise mit Migrantenkindern zusammen erzogen werden.

In NRW, so ein Bericht des WDR, gilt St.Martin mittlerweile als politisch inkorrekt. Nun – ich schließe mit dem, was ich anfänglich sagte: „Be absolutly selfish, leave the Hartz-Four-Guys alone and look only for your own advantage“ – das ist der Zeitgeist, in den auch der Martin nicht mehr passt. Geiz ist geil und Teilen nicht mehr opportun.  Ich plädiere für Vorbilder, die gegen den Strom schwimmen und gegen den Wind spucken.

Insofern: Keep Saint Martin alive!

Über hermanitou

I believe in evolution of all creatures. All creatures are equal. Man is rational. Love is essential. War is evil. Religion can be a value for some men or women, but without political or moral power. Everyone is free but responsible. Slavery is a crime!
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Eine Antwort zu Sonne, Mond und Sterne…

  1. waelti schreibt:

    Naja, der „heilige Martin“ war mal nicht der 3. Bischof von Tours. Und auch nicht Papst. St. Martin kommt von Samariter. Derjenige, der nett und hilfreich zu den Anderen war. Und das war halt kein Priester. Und kein Levit (diejenigen, derentwegen man manchen noch die Leviten lesen sollte 😉 ). Er war einer von den „Anderen“. Der Priester und der Levit hatten ja kein Interesse, dem hilfsbedürftigen zu helfen.

    Ist eben nur geschickt assimiliert worden. Wie bei den Borg. Das „nicht helfen“ ist wohl schon zu frühen Zeiten politisch nichtmehr korrekt gewesen. Da war die Assimilation halt praktisch. Kuck mal – in unserer Religionsgruppe kenne ich den Freund eines Bekannten, der war immer hilfreich…

    Bei Honigmann klingen die Kommentare nicht so, als ob irgendeiner etwas wüsste. Dies bestimmt nicht. Naja, ist menschlich. „Wir“ sind ja jetzt auch Formel I Weltmeister, oder nicht?

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