Durchgeknallt


Es ist verständlich, aber auch reflexhaft und völlig ungenügend, wenn das Problem von Amokläufe wie jetzt in Newtown, Connecticut auf den Besitz und Gebrauch von Schußwaffen reduziert wird. Vielmehr ist zu fragen, welche gesellschaftlichen und individuellen Gründe vorliegen, daß Menschen derart durchknallen.

Und die liegen auf der Hand, werden aber durch mächtige Wirtschaftsinteressen nicht öffentlich gemacht.  Ich weiß aus meiner beruflichen Erfahrung, welche Symptome und Verhaltensweisen Menschen zeigen, die – depressiv veranlagt – mit Neuroleptika und Antidepressiva still gehalten werden und was passiert, wenn diese Medikamente abgesetzt oder falsch dosiert eingenommen werden. – Der Amokläufer von Winnenden zeigte dabei die klassischen Symptome: Er knallte durch und war nicht mehr Herr seiner selbst.

Im deutschen Arzneimittelreport wird von einer mittlerweile enormen Steigerung der verschriebenen Medikamente an Kinder und Jugendliche berichtet. Hierunter fallen in erster Linie Psychopharmaka. Alleine Medikamente gegen die angebliche Hyperaktivität / ADHS bei Kindern  werden immer häufiger verschrieben:

Erhielten z.B.  2006 noch fast 20.000 bei der Techniker-Krankenkasse versicherte  Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 17 Jahren Pillen gegen die Störung, so waren es 2010 bereits etwa 29.000 – ein Anstieg um 32 Prozent. Auch die Behandlungszahlen bei Risperidon, einem Wirkstoff gegen Aggressionen bei Verhaltensstörungen, seien alarmierend, hieß es. Die niedergelassenen Ärzte verschrieben den Wirkstoff 2006 noch 682 Kindern und Jugendlichen, 2010 waren es schon 1532. (via Süddeutsche Zeitung)

In diesem Zusammenhang gibt es bereits verstärkt Berichte über extreme Aggressivität und sogar Selbstmorde von Jugendlichen, die diese Medikamente über einen längeren Zeitraum eingenommen haben. Viele der bisherigen Amokläufer standen unter dem Einfluss solcher Medikamente.

  • Mittlerweile soll es eine Anweisung für Journalisten geben, in der die Frage nach einer eventuellen Abhängigkeit eines Amokläufers von Psychopharmaka nicht mehr öffentlich gestellt werden darf.

Der Einsatz von Medikamente in der Psychiatrie verursacht meistens genau den Zustand den sie angeblich beheben sollen. Antidepressiva können zum Beispiel Depressionen bewirken, sowie Selbstmordgedanken und gewalttätiges Verhalten. Ausserdem verursachen sie Gewichtszunahme, Fettleibigkeit, Diabetes und diese Veränderungen können zu noch mehr Depression führen, die dann noch mehr „Behandlung“ durch Medikamente nach sich ziehen.

Die Pharmakonzerne verkaufen ihre Produkte, um Profit zu machen, während sie das Leben von Millionen beeeinflussen. Alleine die meist verschriebenen  fünf psychiatrischen Medikamente in Amerika,  Zoloft, Adderall, Haldol, Lexapro und Clozaril ,bringen einen Gewinn von 18 Milliarden Dollar pro Jahr. Die ganze Psychiatriebranche sackt 330 Milliarden Dollar im Jahr ein. Laufend werden neue Verhaltensstörungen „entdeckt“, die mit Pillen behandelt werden.

Nach einer Statistik der Betriebskrankenkassen aus dem Jahr 2009 hat sich die Zahl der Verordnungen von Psychopharmaka in Deutschland in den vergangenen drei Jahren verdoppelt.

Selbstverständlich berichten die Massenmedien nichts darüber. Gibt es tatsächlich keine Verbindung zwischen Psychopharmaka und dem Durchknallen mit Schusswaffen?

Dass es immer wieder Tragödien nach der Einnahme von Psychopharmaka und nach der Behandlung mit psychiatrischen Methoden gibt zeigt die folgende Liste:

  • Am 13. Januar 2008 erschoss ein 44-jähriger Feuerwehrmann in Lauda-Königshofen seine 42 Jahre alte Ehefrau, seinen 15 Jahre alten Sohn und seine 9 Jahre alte Tochter, bevor er sich anschliessend selbst richtete. Wie der zuständige Kriminalhauptkommissar Fritsch mitteilte, stand der bislang strafrechtlich unauffällige Familienvater unter dem Einfluss von Psychopharmaka.
  • Wenige Wochen zuvor ermordete in Schleswig-Holstein eine Mutter ihre fünf Kinder, sie war zuvor in psychiatrischer Behandlung.

  • Am 25.12.07 Gemeinde Beratzhausen, im Landkreis Regensburg hat eine 37-jährige Mutter ihre zwei und drei Jahre alten Buben erstickt, während ihr Ehemann bei der Arbeit war. Die Frau war seit einiger Zeit in psychiatrischer Behandlung.

Es gibt alleine in über 15 dokumentierten Fällen aus den USA, bei denen bis dahin „unauffällige“ Menschen im Zusammenhang mit gefährlichen Psychodrogen, die ihnen von Psychiatern verschrieben wurden, besonders schwere Gewalttaten verübt haben. Nur 5 Auszüge:

  • Im November 1992 erschoss Lynwood Drake in Kalifornien sechs Menschen und dann sich selbst. In seinem Körper wurden die Psychopharmaka „Fluctin“ und „Valium“ gefunden.
  • Im Mai 1998 erschoss Kip Kinkel (14) seine Eltern, dann zwei Mitschüler. Er stand unter dem Psychopharmaka „Prozac“ und „Ritalin“.

  • Im Mai 1999 steuerte Steve Allen Abrams sein Auto absichtlich auf einen Kinderspielplatz. Zwei Menschen starben. Abrams stand unter der Psychodroge „Lithium“.

  • Im Juni 2001 sprach eine Jury im US-Bundesstaat Wyoming den Verwandten von Donald Schell 8 Millionen Dollar Schadenersatz zu. Nach Einnahme eines Antidepressivums hatte Schell seine Frau, seine Tochter und seine 9 Monate alte Enkelin erschossen, bevor er sich selbst tötete. Die Jury entschied, dass das Medikament zu 80% für den Amoklauf verantwortlich war.

  • Zwei Tage später wurden acht japanische Kinder erstochen und 15 weitere wurden verletzt. Der Amokläufer hatte hohe Dosen psychiatrischer Drogen konsumiert, darunter das gleiche Antidepressivum, das Schell genommen hatte.

  • Verbrechen nach der Verabreichung von Psychodrogen häufen sich, doch in Deutschland trägt bislang kein Mediziner für die Tat seines Patienten eine Mitschuld, nicht einmal dann, wenn er es unterlassen hat auf diese verheerenden Nebenwirkungen hinzuweisen. Dabei ist es erwiesen, dass erst die „Behandlung“ mit bestimmten psychiatrischen Tabletten manche Menschen zu teilweise bestialischen Verbrechern machen können.

    Hier eine Liste aller Amokläufe im Zusammenhang mit Psychopharmaka:

                        Art des Amoklaufs    /     Medikament    /  Wann   /     Wo
    School Shooting Prozac WITHDRAWAL 2008-02-15 Illinois
    School Shooting Prozac Antidepressant 2005-03-24 Minnesota
    School Shooting Paxil [Seroxat] Antidepressant 2001-03-10 Pennsylvania
    School Shooting Zoloft Antidepressant & ADHD Med 2011-07-11 Alabama
    School Shooting Zoloft Antidepressant 1995-10-12 South Carolina
    School Shooting Med For Depression 2009-03-13 Germany
    School Hostage Situation Med For Depression 2010-12-15 France
    School Shooting Plot Med For Depression WITHDRAWAL 2008-08-28 Texas
    School Shooting Anafranil Antidepressant 1988-05-20 Illinois
    School Shooting Luvox/Zoloft Antidepressants 1999-04-20 Colorado
    School Stabbings Antidepressants 2001-06-09 Japan
    School Shooting Prozac Antidepressant WITHDRAWAL 1998-05-21 Oregon
    School Stabbing Med For Depression 2011-10-25 Washington
    School Shooting Antidepressant 2006-09-30 Colorado
    School Machete Attack Med for Depression 2001-09-26 Pennsylvania
    School Shooting Related Luvox 1993-07-23 Florida
    School Hostage Situation Cymbalta Antidepressant WITHDRAWAL 2009-11-09 New York
    School Shooting Antidepressants 1992-09-20 Texas
    School Shooting SSRI 2010-02-19 Finland
    School Shooting Threat Med for Depression* 2004-10-19 New Jersey
    School Shooting Antidepressant? 2007-04-18 Virginia
    School Shooting Antidepressant? 2002-01-17 Virginia
    School Incident/Bizarre Zoloft* 2010-08-22 Australia
    School/Assault Antidepressant 2009-11-04 California
    School Shooting Prozac Antidepressant 1992-01-30 Michigan
    School Shooting Threats Celexa Antidepressant 2010-01-25 Virginia
    School Violence/Murder Antidepressants* 1998-05-04 New York
    School Knifing/Murder Meds For Depression & ADHD 2010-04-28 Massachusetts
    School Stabbing Wellbutrin 2006-12-04 Indiana
    School Threat Antidepressants 2007-04-23 Mississippi
    School Suspension Lexapro Antidepressant 2007-07-28 Arkansas
    School Shooting Antidepressant WITHDRAWAL 2007-11-07 Finland
    School Shooting Paxil [Seroxat] Antidepressant 2004-02-09 New York
    School Threat Prozac Antidepressant 2008-01-25 Washington
    School Shooting Plot Med For Depression 1998-12-01 Wisconsin
    School/Assault Zoloft Antidepressant 2006-02-15 Tennessee
    School Shooting Threat Antidepressant 1999-04-16 Idaho
    School Hostage Situation Paxil & Effexor Antidepressants 2001-04-15 Washington
    School Hostage Situation Antidepressant WITHDRAWAL 2006-11-28 North Carolina
    School Knife Attack Med for Depression 2006-12-06 Indiana
    School Massacre Plot Prozac Withdrawal 2011-02-23 Virginia
    School Shooting Celexa & Effexor Antidepressants 2001-04-19 California
    School Shooting Celexa Antidepressant 2006-08-30 North Carolina
    School Shooting Meds For Depression & ADHD 2011-03-18 South Carolina
    School Shooting Threat Antidepressant 2003-05-31 Michigan
    School Stand-Off Zoloft Antidepressant 1998-04-13 Idaho
    School Shooting Antidepressant WITHDRAWAL 2007-10-12 Ohio
    School Threat Antidepressants 2008-03-20 Indiana
    School Suicide/Lockdown Med For Depression 2008-02-20 Idaho
    School Threats Prozac Antidepressant 1999-10-19 Florida
    School Stabbing Med For Depression 2008-02-29 Texas
    School Hostage Situation Prozac/ Paxil Antidepressants 2001-01-18 California
    School Knife Attack Treatment For Depression & Strattera 2009-03-10 Belgium
    School Shooting Plot Antidepressants 2009-09-22 England
    School Arson Incidents Paxil 2002-04-12 Michigan
    School Bomb Threat Med For Depression 2009-06-29 Australia
    School Violence Antidepressant 2005-11-19 Arizona
    School Violence Celexa Antidepressant 2002-01-23 Florida
    School Threat/Lockdown Lexapro* 2008-04-18 California
    School / Child Endangerment Antidepressants 2008-02-27 Canada
    School Violence Paxil 2004-10-23 Washington DC
    School Threat Wellbutrin Antidepressant 2007-04-24 Tennessee
    School Hostage Situation Med for Depression 2006-03-09 France
    School Shooting/Suicide Celexa 2002-10-07 Texas
    School Hostage Situation Paxil 2001-10-12 North Carolina
    School Murder Attempt Med For Depression 1995-03-04 California

    Über hermanitou

    I believe in evolution of all creatures. All creatures are equal. Man is rational. Love is essential. War is evil. Religion can be a value for some men or women, but without political or moral power. Everyone is free but responsible. Slavery is a crime!
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    2 Antworten zu Durchgeknallt

    1. Fragezeichen schreibt:

      Mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel gelesen und stimme dem Inhalt voll und ganz zu. Die Nebenwirkungen von Antidepressiva, insbesondere von SSRI wird vollkommen unterschätzt. Die Pharmaindustrie musste erst 2005 auf die Suizidgefahr bei Kindern, Erwachsenen und jungen Erwachsenen bis 25 hinweisen. Suizid > erweiterter Suizid > Amoklauf sind erschreckende Folgen bei Einnahme von Antidepressiva. Recherchen hierzu werden erschwert, Berichte unterdrückt, Kommentare und Meinungen von Medien gefiltert oder gar gelöscht. Interessant hierzu sind aber auch Artikel in *http://www.spiegelblog.net/* mit Verlinkungen zu „Frontal21: Das Pharmakartell – wie Patienten betrogen werden“ sowie „Wochenzeitung: Antidepressiva und Amokläufe“.
      Sie schreiben:
      „Mittlerweile soll es eine Anweisung für Journalisten geben, in der die Frage nach einer eventuellen Abhängigkeit eines Amokläufers von Psychopharmaka nicht mehr öffentlich gestellt werden darf.“
      Mich würde interessieren, worauf Sie diese Behauptung stützen?

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      • hermanitou schreibt:

        Versuchen Sie mal, z.B. die Rolle von Psychopharmaka bei Amokläufern in einem Leserbrief zu veröffentlichen. Sehr schwierig. Fast unmöglich.Das Aufklärungsinteresse ist äußerst gering. Es ist viel einfacher, PC-Spiele und/oder die Waffenbesitzer für das Durchknallen der Täter verantwortlich zu machen.

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