Ums gleich vorweg zu sagen: Natürlich gibt es hierzulande mindestens eine (die auflagenstärkste) Zeitung, von der man ungestraft, sozusagen juristisch erlaubt, sagen darf, daß sie lügt und ein Drecksblatt ist. Alle anderen Medien hierzulande lügen zwar nicht, aber sollten sich Gedanken über das fehlende Vertrauen in ihre Publikationen machen.
Der ARD-Programmbeirat hat im Juni 2014 folgendes Resumee gezogen:
„Im Juni 2014 hat der Programmbeirat im Rückblick eine ganze Reihe von Beiträgen über die Krise in der Ukraine beobachtet, die seit Ende 2013 im Ersten ausgestrahlt worden waren. Zu diesem methodisch ungewöhnlichen Vorgehen sah er sich veranlasst, nachdem einige Rundfunkräte sowie zahlreiche Zuschauer/innen Kritik an der Ukraine-Berichterstattung im Ersten geübt und dabei vor allem Einseitigkeit zulasten Russlands, mangelnde Differenziertheit sowie Lückenhaftigkeit beklagt hatten.
Die Beobachtungen des Programmbeirats umfassten die zehn „Brennpunkt“-Sendungen zur Ukraine-Krise sowie einige Talkshows und rund drei Viertel der insgesamtmehr als 40 Beiträge zum Thema in den politischen Magazinen, dem „Europamagazin“, dem „Weltspiegel“ und in „ttt“.
Der Programmbeirat kam aufgrund seiner Beobachtungen zu dem Schluss, dass die Berichterstattung im Ersten über die Krise in der Ukraine teilweise den Eindruck der Voreingenommenheit erweckt hat und tendenziell gegen Russland und die russischen Positionen gerichtet war.“
Der Deutschlandfunk musste schon im Sommer letzten Jahres zugeben, daß sich viele Hörer bei ihn meldeten, die sich über seine tendenziösen Berichte hinsichtlich des Ukraine-Konflikts empörten. Daraufhin unterstellte Dirk Oliver Heckmann allen diesen Hörern, sie seien von Moskau bezahlt und gelenkt. Ich habe daraufhin einen Brief an den DR geschrieben , auf den ich nie eine Antwort erhielt, darin schrieb ich:
„Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Heckmann,
mit großer Empörung habe ich in den heutigen “Informationen am Mittag” (22.07.14) Ihren Umgang mit kritischen Feedbacks Ihrer Hörerschaft zur Kenntnis genommen.
In einem Interview mit dem “freien” Journalisten Alexander Sambuck fragen sie ihn, ob die “westlichen Medien , die derzeit mit emails und Anrufen überschwemmt werden, die eine angebliche einseitige Berichterstattung monieren, möglicherweise vom Kreml aus gesteuert werden”.
Nehmen Sie bitte zur Kenntnis: Weder ich selbst noch viele meiner Bekannten und Freunde, die sich sicher nicht bei Ihnen melden werden, sind es leid, ihre einseitige Berichterstattung tagtäglich zu hören. – Sie sollten sich mit sehr viel Sorgfalt darum kümmern, daß z.B. im Falle des abgestürzten Flugzeugs in der Ukraine Beweise egal von welcher Seite vorgelegt werden und überprüfbar sind. Unerträglich ist es allerdings, wenn dies zugunsten einer immer offener gepflegten Politik eines neuen kalten Krieges völlig vernachlässigt wird.
Wir alle wissen nicht, was in der Ukraine wirklich vor sich geht. Sowohl mit Bildern wie mit Worten wird von allen Seiten die Wahrheit proklamiert. Um so wichtiger wäre ein kritischer Journalismus.
Nehmen Sie daher auch zur Kenntnis, daß ich ein realer Bürger der BRD bin, der weder russisch spricht noch von Russland bezahlt wird. Und ehrlich gesagt ist mir der Herr Putin völlig egal, er ist nur einer der derzeitigen Kriegstreiber, zu denen leider auch viele westliche Politiker gehören.
Mit welchem Recht also diffamieren Sie mich als “von Moskau gesteuert?”
Die vielen Mails und Anrufe dürften schlichtweg darauf zurückzuführen sein, daß Sie es mit Ihrer Art der einseitigen Berichterstattung völlig offensichtlich übertrieben haben…“
Die Südwestpresse Ulm weigerte sich, einen Leserbrief von mir abzudrucken, in dem ich mich krititsch mit ihrem Reporter im Osten auseinandersetzte:
„Ich danke Ihnen sehr für Ihre ausgewogene Berichterstattung über die Ukraine und deren Ursachen. Bitte teilen Sie mir rechtzeitig mit, wann ich Frau und Kinder vor dem Russen in Sicherheit bringen muss, denn von der Krim bis an die Donau ist es ja nicht allzu weit. Und der Russe hat, wie Sie uns ja täglich berichten, nichts Anderes im Sinn, als mir mein Häuschen wegzunehmen und meine Familie zu mißhandeln.
Schön, daß Sie jetzt auch die richtigen Worte für die vermummten, uniformierten, schwer bewaffneten und gewaltbereiten Kerls auf dem Maidan gefunden haben. Im Gegensatz zu den vermummten, uniformierten, schwer bewaffneten und gewaltbereiten Kerls im Osten der Ukraine und im Gegensatz zu den vermummten, uniformierten, bewaffneten und gewaltbereiten Demonstranten in Hamburg und Berlin sind das “Freiheitskämpfer”, die “das ukrainische Volk” repräsentieren.
Und nachdem sie den bösen, aber unerklärlicherweise vom ukrainischen Volk in freier Wahl gewählten Präsidenten Janukowitsch mitsamt seinen ebenfalls gewählten Parlamentariern per vorgehaltener Waffe im Namen des ukrainischen Volkes zur Flucht gezwungen haben, nennen Sie das nun eine “Übergangsregierung”. Gut zu wissen, daß Sie für alles, was bei uns in Deutschland nicht erlaubt ist, doch, wenns gegen den Russen geht, schöne Worte finden.
Und Rathausbesetzung ist, so habe ich gelernt, nicht gleich Rathausbesetzung. – Im Kosovo waren es Freiheitskämpfer, die völlig berechtigt das Kosovo von Serbien abgespalten haben, mit westlicher, vor allem deutscher Unterstützung. Im Osten der Ukraine aber oder im Baskenland oder in Katalonien oder in Schottland – das sind Separatisten, Kriminelle und im Zweifelsfall vom Russen angestiftete Wirrköpfe.
Und danke, daß Sie mir mysteriöse Dinge verschweigen, denn die würden, da haben Sie ja so recht, meinen inneren Frieden sehr zerrütten. Gut, daß ich nicht weiß, daß die Schüsse auf dem Maidan mit mehreren Toten, aus einem besetzten Haus der Freiheitskämpfer gekommen sind. Und daß die Freiheitskämpfer mit der NPD in Sachsen und Mecklenburg verbrüdert sind und sich liebend gerne unter der Flagge der SS-Division “Nachtigall” fotografieren lassen.
Gut, daß ich nicht weiß, daß die wirbelsäulenheilige Frau Timoschenko wundersam genesen ist und demnächst alle Russen umbringen will.
Und gut, daß Sie die Russen auffordern, sich aus Russland zurückzuziehen und keine Manöver mehr auf russischem Boden abzuhalten. Das ist ja so realistisch, daß ich Sie, liebe deutsche Presse, nur für Ihre Logik bewundern kann.
Und ach – der Putin. Mitsamt dem Verräter Schröder. Der hat doch nach jahrzehntelangem Schweigen tatsächlich verraten, daß der Krieg der NATO gegen Serbien völkerrechtswidrig war.
Der Putin ist, und da müssen Sie sich doch bitte noch auf eine Formulierung einigen, auf jeden Fall entweder verrückt, psychotisch, chauvinistisch, entfesselt, lügt wie gedruckt, machtgeil oder von allen guten Geistern verlassen.
Wobei sich die Frage stellt, ob er von guten Geistern überhaupt verlassen werden konnte, denn er ist Russe und damit per se schon ein böser Geist, der die Welt bedroht….
…Ich bewundere Sie, liebe deutsche Reporte, lieber Claus Kleber, lieber Stephan Scholl, wirklich aufrichtig. Wie Sie das hinkriegen, jeden Tag alle diesselbe Meinung zu haben. Wären wir nicht in einer völlig toll funktionierenden Demokratie, könnte man fast meinen, Sie haben sich alle selbst gleichgeschaltet oder Sie wurden es. Aber das ist nun ein wirklich so unheimlicher Gedanke, daß ich hier doch lieber Schluß mache…“
Gabriele Krone-Schmalz urteilt über im Norddeutschen Rundfunk über die deutschen Reporter so:
Und dann müssen wir noch konstatieren, dass uns per Foto am Sonntag aktive mutige Politiker gezeigt werden und sich dann herausstellt, dass diese Vorkämpfer für die Freiheit und Abbauer der Bürgerrechte zu feige waren, mit dem gemeinen Volk in Paris zu demonstrieren, sie hätten sich ja einer Gefahr aussetzen können. Diese Gefährdung überliessen sie denn doch dem gemeinen Volk auf dem Platz der Republik und ließ sich dann heldenhaft in einer Seitenstraße fotografieren:
Wenn sich die hiesige Presse nicht dem Vertrauensverlust stellt und alle ihre Kritiker in eine Schmuddelkinder-Ecke befördert, dann wird sich die „Lügenpresse“ noch sehr lange halten. Wünschenswert und dringend notwendig ist die Abkehr von gefälschten Fotos, einseitigen Propaganda-Artikeln und ein Dialog mit kritischen Hörern und Lesern.
Das – und nicht ein „Unwort“ – ist vonnöten. Das alledings setzt Kritikfähigkeit voraus, die den meisten Reportern leider bisher fehlt.
Ja man weiß echt nicht mehr wem man vertrauen sollte wenn sogar einer der größten deutschen Zeitungen von der CIA gegründet wurde um Propaganda zu betreiben.
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