Der neue Generalsekretär der SPD, Lars Klingbeil, der die Partei aus den „dunklen Hinterzimmern“ heraus bringen will, hat mir am 09.12. 17 eine Videobotschaft geschickt:
- Die SPD ist also prima. Modern. Digital. Basis einbinden per Mausklick.
Ich habe umgehend am 10.12. geantwortet:
Dieser Parteitag war ein Rückschritt. Inhaltsleer, enttäuschend. Aber was kann man von einer ökolibertären Führungsriege auch anderes erwarten.Die SPD ist auf dem rechten Weg. Da braucht sie keine Linken mehr. Die Nichtwahl von Hilde Matheis zeigt deutlich, dass keinerlei Wille zu einer Kursänderung vorhanden ist.MfGHermann Schleicher-Rövenstrunck
Prompt bekam ich am 11.12. eine Antwort von Lars Klingbeil, dem Kämpfer für eine moderne SPD:
Die SPD hat einen Social-Bot!!!
Ist das nicht toll mit den „neuen Beteiligungsformaten“? Soll ich lachen, soll ich heulen? Ein Freund schrieb vor dem Parteitag einen langen Brief am Martin Schulz, um seine Enttäuschung über die neue GroKo-Gespräche auszudrücken. Da hat sich nicht einmal der SPD-Bot gemeldet.
Die SPD und ihre Basisbeteiligung. Das Schlimme ist die Vorhersehbarkeit dieser nicht mal halbherzigen Beteiligungsversuche. Als ich im TV den Parteitag live anschaute, wusste ich ganz genau, wann die Diskussion, zu der sich viele Delegierte zu Wort meldeten, per Geschäftsordnungsantrag enden würde. Und wieder hatte ich recht. Kurz nach 17:00 Uhr kam der Antrag auf Ende der Debatte, wie von mir vorher gesagt.
- Sie wollen wissen, warum ich das wusste?
1. Die Delegierten wollten zum Abendessen.
2. Martin Schulz musste vor Beginn der „Tagesschau“ noch gewählt werden.
3. Es bestand keinerlei wirkliches Interesse an programmatischen Diskussionen zu Harzt4, sozialem Wohnungsbau, Renten und Weltfrieden.
Das ist die SPD heute. Und sie wird noch tiefer fallen. Dazu muss ich nicht wahrsagen können.