Ein Schmierentheater wird derzeit in Berlin aufgeführt:
Nachdem dem amtierenden Kriegsminister Gorch Fock zu Guttenberg Anfang der Woche gesteckt wurde, daß seine Kopierkunst (die im Übrigen heutzutage jeder Grundschüler beherrscht) im Auffliegen war, haben die Mannen rings um ihn flucks eine Ich-muß-nicht-zurücktreten Dramaturgie entwickelt.
Diese wird in drei Akten umgesetzt:
„Unangemeldet“ fliegt der Held der Regierung nach Afghanistan, eingekleidet in seine Camel-Outdoor Klamotten. Dort übernachtet er „erstmals“ bei „unseren Soldat(inn)en“ und gerät fast in Gefahr erschossen zu werden. Was aber natürlich nicht geschieht, schließlich folgt Akt zwei:
Guttenberg wird zu Angela „vorgeladen“. Diese trinkt ein paar Tassen Kaffee mit ihm und verkündet dann seine Absolution höchstselbst.
Akt drei:
Dr.Fock zu Guttenberg lädt, nachdem er das Mitleids-Tremolo vor Angelas Spiegel geübt hat, „ausgewählte Pressevertreter“ in seine privaten Adelsgemächer im Kriegsministerium ein. Dort verkündet er, daß er doch nur ein Lausbub unter Lausbuben sei und halt auch mal abgeschrieben habe… Und dies über sechs harte Jahre, während er zwei Kleinkinder täglich und nächtlich füttern und wickeln musste und sich vom bayrischen Hochadligen zur Lichtgestalt der CSU verwandelte. Und dann noch die Stephanie bei Laune halten… mein lieber Gorch, du alter Fock.
- Publikum der Dr.-Fock-Schau:
Feixende Bayern und lachende Seehofers.
Von Guttenberg zu Guttenzwerg: Der Lack ist ab und der Lausbub darf weiter Krieg spielen (lassen). Zumindest bis zum nächsten Politbarometer. Wenn dann die Beliebtheitswerte steil gefallen sind, ist wohl Schluß mit lustig, nix mehr mit rumstromern in Afghanistan und Rückzug auf die väterliche Burg angesagt. Und nur noch Kinderwickeln und Stephanie, sofern diese mit dieser Kopie eines Helden leben will.
Weitere Informationen sind schon lange im Netz bei:
Die peinliche Wahrheit über Guttenberg