Die Bundesregierung wird nicht müde, sich aus allem herauszuhalten und mediale Beruhigungspillen zu verabreichen. Egal ob Westerwelle oder Merkel, die einzige Position, die diese konsequent vertreten, ist die des jeweils betroffenen Kapitals, sei es nun das in Lybien oder das der hiesigen Atomlobby.
Dabei bin ich mir als alter Tschernobyler sicher, daß dem deutschen Spießbürger keine Gefahr aus japanischen Kernschmelzen droht. Dafür gibt es einen wichtigen Fakt, der anders als 1986 ist, als Tschernobyl vor sich hin schmolz: Damals erhielten wir nur einen stark gestutzten Wetterbericht, bei dem die Winde schlicht und einfach nicht mehr erwähnt wurden.
Heute ist die Obrigkeit auch ohne Kachelmann freigebig im Wetterbericht, aber das ist ja auch nicht das wirkliche Problem. Das Problem sind die alten Schrottkübel, die im internationalen Vergleich technologisch hinterherhinken. In Gundremmingen, Neckarwestheim oder anderswo.
Unisono wird wieder beteuert, daß Atomkraft ja sicher sei und keiner dieser Atomlobby-Abhängigen entblödet sich, mit demselben Statement die Nebelkerzen übers Atom zu zünden: Man sei für den Ausbau von Wind-und Sonnenenergie und eigentlich ja voll der Gegner von Atomkraft, aber zur „Überbrückung“ brauche man sie halt. Den Wind brauchen sie nur, um entsprechend ihr Fähnlein in denselben zu hängen und einen Sonnenstich haben sie eh, Charakter dagegen ist Fehlanzeige.
Denn jeder intelligente Mensch weiß, daß er heute keine Garantie für die Sicherheit einer Technologie geben kann, die Halbwertszeiten von mehreren zig-oder hunderttausenden Jahren hat. Die einzig vernünftige Antwort ist das sofortige Abschalten und nicht die Flucht in die Notwendigkeit „einer europäischen Gesamtlösung“, was ja nichts anderes bedeutet, als nichts tun zu müssen, weil immer irgendwer gegen Europa ist.
Apropos europäische Gesamtlösung, UN-Mandat und Nato – mit kalten Augen sieht der Rechtsaußenminister zu, wie in Lybien die dortige Bürgerbewegung abgeknallt wird wie die Hasen im Walde. Mit den Waffen, die der dortige Diktator und Kleptomane honorig in Europa erworben hat und bisher ja – Lockerby ist lang schon vergessen – auch salonfähig war. Die Söhne studieren in München, Zürich und Wien und helfen dort beim Verprassen der Ölmilliarden. Irgendwann steht dann der Guido kopfschüttelnd da, weil niemand den verzweifelt um Hilfe rufenden Menschen dort geholfen hat und das Leben mit Gaddafi weitergehen wird. Man wird ihn zwar nicht mehr in Berlin oder Paris empfangen, aber jede Wette einer seiner sauberen Söhne wird uns hier – als sein Nachfolger – als wahrer Menschenfreund verkauft werden.
Will ich nun Bombardements auf Wüstenzelte? Keineswegs, aber mit etwas gutem Willen hätten sicher irgendwelche Blauhelmmissionen beschlossen werden können, die den Kerl in Schach gehalten hätten. Ja, ich weiß, „hätten, können…“ ist Mist. Der Ölindustrie wird egal sein, wer die Pumpen dort bedient. Hauptsache, sie sitzen weiter am Zapfhahn.
Und ja, ich habe keine Ahnung, was die neuen Bewegungen in Arabien betrifft. Deshalb fällt es ja auch so schwer, als Normalmensch freudig zu spenden. Antisemitische Kräfte sind dort sehr stark vertreten und Kirchen in Ägypten brennen auch schon wieder… aber ist nicht fast alles besser als die Kleptokratien, in denen die kleinen Leute dort leben und leben mußten?
Unsere Bundesregierung macht sich weder hier noch da die Hände schmutzig – das haben schwarze, gelbe, rote und grüne Regierungen vor ihnen schon lange besorgt. Angela und Guido geben gemeinsam den Pilatus und schauen zu, wie rings um Mitteleuropa die Stürme wehen, die Menschen sterben und beten zum Gott der Diebe, daß der Profit weiterhin nicht versiegen möge. Es lebe das Kapital.
25 years after Chernobyl’s disaster. Up until now the area is still polluted w/ a giant mass of radiation,Fukushima is a potential danger.
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