Bazis, Nazis, blinde Staatsmacht


6a0c2d1604Es war ja eigentlich noch nie anders – der braune Bodensatz, den die Deutschen wie eine liebgewordene Last mit sich herumschleppen, ist seit jeher fruchtbar und braucht nur Brandbeschleuniger wie die Flüchtlingsproblematik, um ungeniert sein hässliches Gesicht in aller Öffentlichkeit zu zeigen. Den demokratischen Politikern fällt dazu nichts weiter ein, als verständnisvoll für all die eingebildeten Ängste zu sein und mit diesen Hasspredigern und ihrem Anhang ins Gespräch kommen zu wollen. Der Gabriel hats ja schon vor Monaten so gemacht und fühlt sich – mit dem braunen Sumpf diskutierend – volks – und bürgernah.

Damit hat er natürlich recht, denn das Volk, das bevorzugt im braunen Sachsen, aber auch in Bayern und anderswo seinen Hass gegen Mitmenschlichkeit hinausbrüllt, kann man durchaus auf weit mehr als 50% der Bevölkerung beziffern – da sind noch die alten Kader, die ihre Kinder und diese wiederum deren Enkel zur Intoleranz und unsäglich dummen Proletentum erziehen – Lumpenproletariat nannte Karl Marx diesen Bevölkerungsteil und weil schon er dafür ein Wort fand, wissen wir, dass die braune Brühe auch schon vor 200 Jahren aktiv war. Einmal losgelassen, führten und führen sie Pogrome durch, zünden Häuser und Menschen an, steckten zweimal im 20. Jahrhundert die Welt in Brand.

Jetzt sind ja – wie wir wissen und worauf die Menschheit eigentlich auch stolz sein kann – die Gedanken frei. Und so bleibt es jedem überlassen, welchen Dreck er in seinem Hirn nun transportiert oder am Stammtisch in Dresden, Magdeburg oder München öffentlich absondert.

Die Frage ist schlicht und einfach nur, ob man diesem Lumpenproletariat die Gelegenheit gibt, ihre kranke Gedankenwelt zu veröffentlichen, sich zu organisieren und sie mittels Wahlkampfrückerstattung und via Vereinsrecht dies auch noch zu finanzieren.

Ob das nun die NPD ist oder die mit ihr verbandelten Jugendorganisationen und Wehrsportgruppen oder die AfD – solange diese nicht verboten werden und es damit entscheidend schwerer wird, sich beim nächsten Assylantenheim zum Feuer-Happening zu verabreden, wird dieser deutsche Staat lange von Willkommenskultur schwafeln können. Er muss den Nachweis führen, dass Nazis und Bazis hier nicht willkommen sind und jeden Ansatz, den diese machen, um sich zu organisieren, unterbinden.

Austrocknen lässt sich dieser braune Sumpf eh nicht – dazu wird es – wenns denn versucht werden soll, Generationen brauchen. Antifaschistische Erziehung, wie sie in der DDR stattgefunden hat, ist offensichtlich weit ins Leere gelaufen. Als ich 1979 als Gast der DDR und Mitglied der Falken-Delegation beim „Festival des politischen Liedes“ in Berlin-Ost war habe ich schon damals nicht schlecht gestaunt, als unsere Delegationsbetreuerin beim Anblick einiger Vietnamesen, denen die DDR Assyl gewährt hatte, in ziemlich unverbrämten Ausländerhass ausbrach.   Damals hielt ich das für einen Einzelfall – heute wissen wir, dass der Staats-Antifaschismus keinesfalls in den Familien angekommen war und heute erleben wir das Waterloo auch der DDR-Erziehung.

Ich bin der festen Überzeugung, dass sich jeder Mensch, der einigermaßen normal aufwachsen kann, die Frage stellen kann und muss, ob er zu den Guten oder zu den Schlechten gehören will. Dies lässt sich nicht verordnen, weder vom Staat noch vom Familienverband. Es ist die persönliche Entscheidung jedes Einzelnen, ob er zu den Hasspredigern der Nazis und der Pegida gehen will, ob ihm alles scheißegal ist oder ob er einen Beitrag zur Mitmenschlichkeit, zu Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit leisten will.

Und für diese Entscheidung ist Jeder /Jede ganz allein verantwortlich.

Über hermanitou

I believe in evolution of all creatures. All creatures are equal. Man is rational. Love is essential. War is evil. Religion can be a value for some men or women, but without political or moral power. Everyone is free but responsible. Slavery is a crime!
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