
Frau Ulrich wird bei ihrer Ankunft auf die Kleiderordnung in Talibanien hingewiesen, die besonders frauenfreundlich ist.
Heute morgen um 5:41 Uhr: Der Deutschlandfunk liefert in seiner Sendung „Informationen am Morgen“ DAS High-Light zum Weltfrauentag, zwar nachträglich, aber trotzdem sehr eindrucksvoll: Die Journalistin Angela Ulrich war mit Sigmar Gabriel in Saudi-Arabien unterwegs und gerät ob der dortigen Gebräuche aus tausendundeiner weiblichen Ohnmacht ins Schwärmen:
… und auch ich bin erfolgreich, schlüpfe in eine lange Abaya, dezent mit Blumen bestickt, sie reicht bis zu den Schuhen herunter… „in zwei Wochen haben wir das wirklich drin, man geht raus und schmeißt sich die Abaya drüber, das ist wirklich nicht schlecht“, sagt die freundliche Botschaftsmitarbeiterin…und so ergeht es mir schon nach kurzem: Fühle ich mich verkleidet? – Ein bißchen, aber auch geschützt. Keine Körperformen zeigen, die Haare verhüllen….die Religionspolizei wacht über die Frauen in Saudi-Arabien…. Die Botschaft hat uns gebeten: Passt Euch an, die Abaya ist Pflicht!… Einige Männer staunen nicht schlecht über die Verwandlung von uns mitreisenden Journalistinnen: Solarunternehmer Joachom Krüger z.B. verkneift sich ein Lachen: … „Andere Länder,andere Sitten, da muß man sich ein bißchen anpassen, ja!“
Frauen in Saudi-Arabien dürfen nicht Autofahren, aber inzwischen Schulen besuchen und studieren, Geschäfte dürfen sie nur unter Aufsicht von Männern tätigen und erst seit ein paar Jahren allein im Hotel übernachten… In letzter Zeit ….wird die Lage eher schlimmer…
… und ich bin überrascht: Über die High-Heels unter den Abayas, über eine Abaya-Modenschau in einem Hotel, wo auf den Gewändern sehr viel Strass blitzt. Beim Abflug in Riad legen wir unsere Abayas wieder in den Wäschekorb der Botschaft zurück – ein bißchen erleichtert, und gleichzeitig fühle ich mich auch irgendwie nackt.“ (Hier der Link zum O-Ton)
Frau Ulrich fühlt sich mit Abaya geschützt, vor den gierigen Blicken der Männerwelt, ihren zügellosen Anmachereien und schamlosen Komplimenten, da schlüpft sie doch wirklich lieber formlos in die Abaya und kann sich dann selbst verwirklichen. Echte Frauenemanzipation, die findet man in den Kleidern und der Welt der Saudis!
Diese schützen ihre Weiber auch vor sich selbst, ungezügeltes Shoppen geht gar nicht, nur die immer vernünftigen Männer dürfen Geld ausgeben und Frauen mit Führerschein, das wissen wir ja auch aus eigener Erfahrung, gefährden nur sich selbst und den gesamten Straßenverkehr. Ein Hoch auf die Saudis!
Frauen fühlen sich dort geborgen, denn unter der Abaya können sie ja Highheels und Minirock, Strapse und Netzstrümpfe tragen und statt Alice Schwarzers „Der kleine Unterschied“ haben sie die „Fifty Shades of Grey“ im Gepäck und sehnen sich nach einer Inhaftierung mit Handschellen durch die arabische Religionspolizei mit anschließender intensiver Leibesvisitation inclusive Kerzenwachs-Folter. Vielleicht gibts zur Strafe dann einen Platz in einem der dortigen Harems, so als dritte oder vierte Nebenfrau?
In unserer westlichen Welt hingegen – da gehts den Frauen wirklich schlecht, sie müssen halbnackt durch die Welt flanieren, posieren und ihren Körper preisgeben. Sie müssen selbstständig zum Shoppen und haben lästigerweise oft ein eigenes Geld, dessen Ausgeben ihren kleine Kopf belastet. Sie müssen Autofahren und haben einen Beruf.
- Schlimm. Und verständlich, dass unsere Frauen sich dabei „irgendwie nackt“ fühlen.
Irgendwie wünschte ich mir, der kleine süsse Kopf mitsamt der dranhängenden Angela Ulrich hätte etwas mehr Inhalt. Aber das ist in dieser heutigen Zeit wohl ein bißchen zu viel verlangt, und schließlich profitieren wir Männer ja davon, daß die Angela Ulrichs dieser Welt dumm wie Bohnenstroh, aber (hoffentlich!) sexy durch ihre tausendundeine Ohnmachtsphantasie flanieren und uns bei Bedarf zur Verfügung stehen. Mehr Saudi-Arabien bitte. Bitte, bitte, bitte!