„Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“ dissonanzierte Andrea Nahles 2013 im Bundestag mit dem Verweis, das würde sie ihrer Tochter abends zum Einschlafen vorsingen. Mit Recht wurde daher kommentiert: “ Die Moral von der Geschicht‘ – die Nahles trifft die Töne nicht.“
Nun, auch Pippi traf nie die „richtigen Töne“ und legte sich mit den Spießbürgern in der Nachbarschaft queer. Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf lebte ein kunterbuntes Leben mit Äffchen und Pferd, ihr Vater ist Südseekönig im Taka-Tuka -Land. Sie schockt die Normalos: Während einer Einladung zum Kaffeekränzchen streut sie Zucker auf den Boden, läuft barfuß drüber und taucht ihr Gesicht in die Torte. Sie ist das stärkste Mädchen der Welt und kann sogar ihr Pferd stemmen. Sie ist mutig und unangepasst.
Joan Lowell lieferte in ihrer Autobiographie „Cradle of the Deep“ (Deutsch: „Ich spucke gegen den Wind“ , in der sie ihre Kindheit als Tochter eines Kapitäns auf hoher See schildert, die Vorlage zu „Pippi“.
Und damit sind wir wieder bei Nahles, der SPD-Vorsitzenden, die so gern das Pippi Langstrumpf-Vokabular verwendet. Und sich damit etwas aneignet, das ihr nicht zusteht. Denn: Gegen den Wind spucken ist nicht die Sache von Nahles, im Gegenteil, sie hängt ihr Fähnlein ständig in den Wind, der ihr Ämter, Posten, Dienstwagen, Einkommen und mediale Aufmerksamkeit einbringt.
Die suizidale Politik, die die SPD demnächst unter die 15%-Marke bringen wird, wurde von Gerhard Schröder mit dem Armutsprogramm Hartz4 begonnen und wird von ihr, obwohl sie diese in einer Anwandlung von politischer Intelligenz einst kritisierte, seitdem fortgeschrieben. Hartz 4 sei, so Nahles auf dem evangelischen Kirchentag 2017, „nicht das Problem“, vielmehr müsse ein Programm gegen Langzeitarbeitslosigkeit initiiert werden.
Entzug der Grundrechte
Es ist also, laut Nahles, kein Problem, Menschen ihrer Grundrechte zu berauben, sie der Willkür der Jobcenter auszusetzen, sie in jede erbärmliche Ausbeutung zu zwingen, und ihnen ansonsten die blanke Existenz zu nehmen.
Existenzminimum und darunter
Es ist also kein Problem, die Privatsphäre der Betroffenen zu beleuchten, erwachsene Menschen wie kleine Kinder in der autoritären Erziehung zu behandeln. Kein Problem ist es, Menschen, die ihr Leben lang in die Sozialkassen eingezahlt haben, nach einem Jahr in das Existenzminimum zu zwingen.
Armut und Selbstmord
Es ist also kein Problem, wenn Kinder in Armut leben, nicht an Klassenfahrten teilnehmen können, abgetragene Kleidung tragen müssen, während ihre Eltern weder ins Kino noch in den Zoo gehen können. Kein Problem ist es, Menschen in psychosomatische wie psychische Krankheiten oder sogar in den Selbstmord zu treiben, ihnen die Freiheit der Berufswahl und des Wohnorts zu nehmen.
Das alles ist für Andrea Nahles kein Problem.
Mit Pippi, die große soziale Kompetenz besitzt, hat das nichts zu tun. Eher schon mit dem Nahles-Spruch „Eins in die Fresse“ hauen, wobei die Armen immer eine in die Fresse bekommen während die eigentliche Zielgruppe, die Nahles meinte, also die Bundesregierung, vonihr unter eine lebenslange Schonfrist gestellt wurde.
Nahles ist auch nicht im Taka-Tuka-Land, sondern im kapitalistischen „Schland“. Und hier hat sie ihr nächstes Gesellenstück abgeliefert- die Aushebelung kleiner Gewerkschaften durch die Einschränkung des Streikrechts. Das Nahles-Tarifgesetz sieht vor, dass im Streitfall nur der Tarifvertrag derjenigen Gewerkschaft gelten soll, „die im Betrieb die meisten Mitglieder hat“. Notfalls soll ein Notar die Mehrheitsverhältnisse feststellen.
„Am Ende werden sich die Arbeitgeber mit dem Tarifeinheitsgesetz die Betriebe so zuschneiden können, dass sie es in der Hand haben, mit welcher Gewerkschaft sie verhandeln und mit welcher nicht“, bilanzierte hierzu Jutta Krellmann, gewerkschaftspolitische Specherin der Linken-Fraktion.
Und weiter quietscht die Andrea, oder nur ihre Basis?
Es „quietscht ein wenig an der Basis“, verkündet Nahles anlässlich ihres Bekenntnisses zur Unmenschlichkeit: „Nicht alle können bleiben“ und „Weitere sichere Herkunftsländer“ sollen definiert werden, verkündet sie am 27.07.2018. „Durch schlechtes Benehmen gegenüber den Schwächsten in der Gesellschaft das eigene Profil zu schärfen“ lehnt sie aber ab. Nur: Abschiebung, Rüstungsexporte, Beteiligung an Kriegen in aller Welt – das ist weit mehr als nur schlechtes Benehmen!
Nahles als kunterbunte neue Langstrumpf? Deutschland ein Taka-Tuka-Land?
- Es ist eine schale, mausgraue Nahles im Land der Steuerflüchtlinge, Immobilienhaie, Kriegstreiber und der Rüstungsindustrie, der Klima-Killer und Profitmaximierer.
Und wundert es denn nun wirklich noch jemand, wenn sich die Menschen voll Abscheu von dieser Sorte Politiker abwenden?
arme Tochter…
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