In Bay Minette, Alabama, können verurteilte Straftäter, die keine Gewaltdelikte begangen haben, zwischen dem Gang ins Gefängnis und einem Jahr Kirchgang am Sonntag wählen. Das dortige Aktionsprogramm nennt sich „Restore our community“. Nach einem Jahr, in dem die Teilnehmer ihre Zeit sonntags in der Kirche verbracht haben, ist dann die Freiheits- oder Geldstrafe abgegolten.
Die Vorsitzende der ACLU (American Civil Liberties Union of Alabama), Olivia Turner meinte dazu:
„This policy is blatantly unconstitutional. It violates one basic tenet of the Constitution, namely that government can’t force participation in religious activity.“
„Dieses Verfahren ist offenkundig verfassungswidrig. Es verletzt einen fundamentalen Grundsatz der Verfassung, nämich daß diese Regierung keine Teilnahme an religiösen Aktivitäten erzwingen kann.“
Nun – schlagen wir mal wieder den Bogen zu den letzten Tagen hier in Deutschland, das sich ja auch zur Trennung von Staat und Kirche bekennt. –
– Als bekennender Atheist habe ich mit meinen Beiträgen zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Fernsehen die Show rund um die lebende Leiche Ratzinger mitfinanziert, zwangsfinanziert. Auch die von mir abonnierten Zeitungen haben statt Informationen religiöse Propaganda im Großformat gedruckt.
Die Pfaffen sind ganz offensichtlich weltweit wieder auf dem Vormarsch:
Ratzinger gibt sich als Moralapostel und die katholische Kirche darf ihre mir schier unerträgliche Glaubenspropaganda ungefiltert tagelang verbreiten. Seine Scheinheiligkeit erdreistet sich dabei nicht, die Moral für sich zu pachten und gibt den gütigen Papa, wenn er sich mit Mißbrauchsopfern trifft.
O-Ton katholische Kirche: Das Treffen sei im gegenseitigen Respekt verlaufen. Auch Tränen seien geflossen. Nun ja. Von Seiten Ratzingers waren es maximal Krokodilstränen.
Es ist schon frech, was da in Amerika und in Europa gerade vor sich geht.
- Die Politik geht wieder nach Canossa und unterwirft sich zunehmend dem Papst und anderen Scheinheiligkeiten. Wie 1077 der deutsche König Heinrich, der sich als erster Politiker weltweit dem damaligen Papst Gregor unterwarf.
Wenn Lammert lamentiert, Ratzinger sei „der Heilige Vater“ und der Polizeichef in Bay Minette, Mike Rowland, jeden Autofahrer, der dort falsch parkt oder gegen das Tempolimit verstößt, in die Sonntagskirche schicken kann, dann ist das der Beginn einer weltweiten christlich-fundamentalistischen Offensive mit Unterstützung von Politikern, Richtern und Polizei.
Gnade uns Gott, wenn das so weiter geht. Aber den gibts ja nicht.
- Verlassen wir uns also auf uns selbst, schützen unsere Kinder vor den gierigen Händen der Priester und treten weiterhin für eine Welt ein, in der wir selbstbestimmt und selbstbewußt frei leben können.
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