Der Segen der Religion schlägt nun mitten in New York zu: Dort werden auf der Buslinie B110 in Brooklyn neuerdings Frauen auf die hinteren Plätze gesetzt. So geschehen ist dies Melissa Franchy am 12. Oktober.
Hintergrund sind diesmal nicht Islamisten, sondern ultraorthodoxe Juden. Die Linie bedient Williamsburg und Borough Park, zwei von orthodoxen Juden bewohnten Stadtteilen.
Als Melissa Franchy fragte, warum sie sich nach hinten setzen müsse, antwortete ein Passagier: „Sie haben hier nicht das Recht, ein Gottesgesetz in Frage zu stellen.“
Das ist wieder mal so ein Beispiel, das in die Richtung anderer Versuche weltweit geht, die Menschheit mit religiösem Unsinn zu beglücken. In Tunesien soll eine „milde Form“ der Scharia eingeführt werden und Bayern steht eh schon immer unter der Fuchtel des christlichen Kruzifixes.
Menschenrechte interessieren religiöse Eiferer aller Couleur niemals wirklich. Und deshalb gibt es schlicht und einfach keine Verfassung, die auf religiös begründeten Dogmas steht (milde Scharia), die gleichzeitig mit der Menschenrechtscharta der UNO vereinbar ist.
Das ist Augenwischerei.
Religion mag für jeden ganz persönlich ein wichtiger Bestandteil seines ganz privaten Lebens sein, sobald sie aber damit verbunden ist, daß wehrlose Kleinkinder in christliche Pissbecken getaucht werden, Frauen im Namen Gottes entrechtet werden oder Schulen und öffentliche Institutionen mit irgendeinem angeblichen Segen irgendeines Gottes verschandelt werden, dann ist das nicht nur lästig, sondern immer ein erster Schritt in die Kategorie Intoleranz, Unterdrückung, Gewalt und Krieg.
Mir persönlich sind alle Religionen solange völlig egal, bis sie anfangen, mir die Ohren mit ihren Glocken vollzuläuten, mir mit Wachtürmen an irgendwelchen Ecken aufzulauern oder mir ihre verquasten Vorstellungen über Männer und Frauen aufdrängen zu wollen.
Deshalb: Für Menschen mit halbwegs gesundem Menschenverstand, zu denen ich mich zähle, geht es darum, derlei Übergriffe von religiösen Eiferern zu publizieren und zu widersprechen.
via: The New York World